Maddrax - 334 - Die Beute des Archivars by Jo Zybell

Maddrax - 334 - Die Beute des Archivars by Jo Zybell

Autor:Jo Zybell [Zybell, Jo]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-11-06T05:00:00+00:00


*

»Er startet!«, rief Damon Marshall Tsuyoshi. »Das Shuttle steigt auf!«

»Laserbeschuss einstellen!«, rief Rulfan in das Funkgerät, das ihn mit dem Retrologen an der Laserkanone verband. »Wir haben den Start nicht verhindern können. Ein weiterer Beschuss kommt nicht in Frage. Wir dürfen Patrics Leben nicht gefährden.«

»Er beschleunigt!«, rief Claudius Gonzales.

»Er dreht ab!« Sir Albert schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Und nimmt den armen Patric mit!«

Rulfan stieß einen Fluch aus und schlug mit der Faust auf die Schaltkonsole. »Ich hätte nicht nachgeben dürfen!« Maßlos ärgerte er sich über sich selbst. »Niemals hätte ich ihm erlauben dürfen, vor das Tor zu gehen!«

Stimmengewirr umgab ihn und hallte durch den vorderen Laborraum des Horts des Wissens. Überall redeten Retrologen, Technos und Marsianer sich die Köpfe heiß und deuteten auf Bildschirme und Armaturen.

Der alte Basti Eisenmann tauchte plötzlich neben Rulfan auf und deutete auf das neu installierte Burgtelefon an der Wand. »Myrial ist dran«, brummte er.

Basti war ein kleiner, stämmiger Mann mit Quadratschädel und kurzgeschorenem Haupt- und Barthaar. Ein wenig erinnerte er Rulfan an einen römischen Kaiser, dessen Bild er in Salisbury einmal aus den Tiefen der Datenbanken gefischt hatte. Hatte er nicht Vespasian geheißen?

»Danke, Basti.« Rulfan drückte den Hörer ans Ohr. »Was gibt es?« Im Hintergrund hörte er den Kleinen plärren.

»Was ist passiert?«, fragte Myrial. »Ist das Shuttle wieder gestartet?«

»Ja, leider mit Patric an Bord.« Rulfan gab seiner Frau einen kurzen Bericht. Ihm brannte die Zeit unter den Nägeln, aber er wollte nicht unhöflich sein. Doch je länger das Gespräch andauerte, desto nervöser wurde er. Frauen und Telefone sind eine Kombination, die Orguudoo erfunden hat, dachte er schließlich. Er versprach noch, vorsichtig zu sein und alles zu tun, um Patric zu retten und beendete dann das Gespräch. Sicherheitshalber legte er den Hörer nicht auf die Gabel, sondern ließ ihn daneben baumeln.

»Das Shuttle steht zwei Kilometer südwestlich über dem Wald«, verkündete Damon Tsuyoshi. »Er fliegt also nicht weg. Patric hat noch eine Chance, scheint mir!«

Auf einem Monitor lief die Aufzeichnung der Torkamera. Aus schmalen Augen beobachtete Rulfan das große, langgliedrige, bernsteinfarbene Wesen mit den Tentakeln am Kopf und den dürren und geschienten Gliedern. Wer um alles in der Welt mochte das sein? Ein Mutant? Ein Außerirdischer?

»Es war viel zu leichtsinnig von Patric, zu diesem exotischen Gelben hinauszugehen!«, brummte Basti.

»Viel zu leichtsinnig von mir, ihm das zu gestatten«, erwiderte Rulfan. »Aber alles Jammern bringt uns jetzt nicht weiter. Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Frage: Wie kriegen wir es da wieder raus?«

»Auf dem Weg zu einer Antwort sollten wir uns erst einmal fragen, mit was für einem Gegner wir es zu tun haben«, ließ sich Sir Leonard Gabriel vernehmen. »Er kennt Matthew Drax, soviel steht fest.«

»Und er muss auch mit ihm gesprochen haben«, führte Rulfan die Überlegung weiter. »Sonst hätte er weder meinen alten Kampfnamen noch die Lage von Canduly Castle gekannt.«

»Offensichtlich wusste er sogar, wie du aussiehst«, sagte Sir Leonard. »Er vergewisserte sich nicht, ob es sich wirklich der Burgherr handelte, als Patric im Mimikrypter-Anzug aus dem Gittertor trat. Er paralysierte ihn sofort mit dieser erstaunlichen Waffe und trug ihn weg.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.